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Lass Dich ins neue Jahr fallen

Aum

  • von Eva Klingler
  • 03 Mai, 2019

Aum oder Om, wie jetzt genau und warum überhaupt?


Ihr kennt das bestimmt, mal zum Beginn, mal am Ende einer Yogaklasse wird das
Om getönt. Manchmal auch zu Anfang und zum Abschluss, manchmal dreimal
nacheinander oder auch nur einmal. Das hat viel mit der Tradition zu tun, in der euer
Yogalehrer ausgebildet wurde. Egal wann und wie oft, es gehört als Ritual zu fast
jeder Yogastunde. Es klingt immer schön, erwärmt, vibriert im Bauch und Hals und
schweist uns irgendwie als Gemeinschaft zusammen. Aber woher kommt das?

Om ist eine Silbe aus dem Sanskrit und setzt sich zusammen aus AUM.
Einer hinduistischen Mythologie zu Folge schwamm der Gott Vishnu nach dem
Ende eines Zeitalters auf der Weltenschlange Ananta im kosmischen Urozean der
Möglichkeiten.
Als die Zeit reif war für einen neuen Schöpfungskreislauf wuchs eine Lotusblüte aus
dem göttlichen Nabel. In der geöffneten Blüte saß der Gott Brahma, dessen vier
Gesichter in die vier Himmelsrichtungen blickten.
Aus dem Mund des ersten Gesichts erklang ein A.
Aus dem Mund des zweiten Gesichts erklang ein U.
Aus dem Mund des dritten Gesichts erklang ein M.
Und aus dem vierten erklang das Schweigen, das für Einheit und Erleuchtung steht.

Mit dem Om wird der Urlaut verehrt und bei Hindus, wie auch Buddhisten gilt er als
heilig. Aber im Yoga, welches ja nicht als Religion, sondern als Weltanschauung, als
philosophisches System zu verstehen ist, wird das Om auch getönt.

Om, aus den 3 Lauten A U M steht für das Werden, das Sein und das Vergehen. Es
steht für die Erkenntnis und die Einheit von allem, für Wachen, Träumen und Tiefschlaf.
Und der vierte Zustand ist Turiya, der Zustand tiefster Ruhe, die Stille nach
dem M.
AUM, die Einigkeit aller Dreiheiten.

Auch steht AUM für Sonne, Mond und Feuer
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Wahrgenommenes, Wahrnehmender und Prozess des Wahrnehmens
und vieles mehr.

Aber Du musst weder religiös sein, noch mit den Hindugöttern vertraut, noch Angst
haben das AUM sei wie ein Gebet. Verbinde das AUM einfach mit einer Konzentration
auf das höhere Selbst, den göttlichen Funken in dir, dem Du näher kommst auf dem
yogischen Weg. Durch das langsame Tönen wird dein ganzer Körper in Schwingung
versetzt und die Chakren ( Energiezentren) in deinem Körper werden angeregt.
Du kannst die Betonung wie ein Om singen und das Pulsieren in Bauch, Wirbelsäule
und Kehle wahrnehmen. Oder Du gehst tatsächlich von A zu U und M über. Bei A
konzentrierst Du dich auf deinen Bauch, den Sitz deiner Persönlichkeit.
Bei U auf deine Brust, Sitz deines Herzchakra, zuständig für bedingungslose Liebe zu
dir und zu allen Lebewesen. Bei M auf deinen Hals, Sitz des Kehlkopfchakra, zuständig
für deine Fähigkeit dich auszudrücken.

Gerne kannst Du das AUM auch benutzen, um darauf zu meditieren und es mit jedem
Atemzug innerlich zu rezitieren. In den drei Silben steckt viel Kraft und immer wenn
Du dich mit dem Aum beschäftigst, dehnt sich dein Energiefeld aus. Prana ( Lebensenergie)
fliesst und vielleicht kannst Du ein Gefühl von Weite, von Verbundenheit,
von Liebe spüren. Geniesse das einfach und mache dir nicht zuviele Gedanken
über das Warum.

Genieße auch die Schwingung in deinem Körper und die Verbindung zu deiner
Energie. Stimme ein aus voller Kraft und mit Hingabe. Du verbindest dich durch
dieses schöne Mantra mit allen Yogis, überall auf der Welt.
Viel Freude und in diesem Sinne

Aum, Shanti, Shanti, Shanti 
(Friede, Friede, Friede)
Namaste
Eure Eva




Die bildliche Darstellung des Om,
wobei der Punkt und Halbkreis
oben das höchste Bewusstsein
abbilden, das über allem steht.
© Tejo Jens Nagler
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